Freyung | Auch wenn die Statistik Negativtrends beim Konsum von illegalen Drogen - außer von Cannabis - zeigt: Die Zahlen der Drogentoten in Niederbayern sind erschreckend.
Waren es im Landkreis Freyung-Grafenau 2016 zwei Todesfälle - so waren es ein Jahr später schon acht.
"Bereits im Anfangsstadium des Konsums ist es wert", so die Präventionsbeauftragte Maria Plötz vom Polizeipräsidium Niederbayern, "zu intervenieren, aufzuklären."
Vor fast 20 Jahren war dieses Programm zur Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten (FreD) entwickelt worden. Die Zielgruppe sind junge Menschen 14 und 21 Jahren. Das Training ist nicht für Langzeitkonsumenten geeignet. Zwischenzeitlich beteiligen sich 17 europäische Staaten daran. In Deutschland wird FreD an 15 Orten angeboten. Ab diesen Herbst auch in Freyung.
Konstantin Kornev von der Psychosozialen Suchtberatungsstelle im Caritasverband FRG hat sich speziell dafür ausbilden lassen, seine Fachgebietsleiterin Heide-Maria Haidn hatte sich maßgeblich für "FreD" im Portfolio der regionale Suchtberatungsstelle eingesetzt. "Unsere Verbandsleitung hat mich darin von Anfang an bekräftigt", freute sich Haidn. "Wir sind dabei auf die Unterstützung von Polizei, Jugendamt und der Staatsanwaltschaft angewiesen, um mit jungen Erstauffälligen auch entsprechend arbeiten zu können."
Damit schließt sich der Kreis zwischen der polizeilichen Prävention und der konkreten Suchtsozialarbeit. "Als Polizei sind wir froh, wenn es nicht so viele Abhängige und Drogentote gibt!", so die Präventionsbeauftragte.
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Fotos © Caritas FRG | Claudia Maria Grimsmann (cmg)
Teaser-Bild + Foto 1:
Auftaktveranstaltung für das Frühinterventionsprogramm (V.li.) Alexandra Aulinger-Lorenz (Hauptberuflicher Vorstand), FreD-Trainer Konstantin Kornev, Maria Plötz (Polizei Niederbayern) Siegfried Seibold (Leiter Jugendamt FRG), Paul Lauster (PI Grafenau), Heidi Haidn (Caritas Fachgebietsleitung Suchtberatung), Bernd Deutscher (PI Freyung), Christina Kiesel (Staatsanwaltschaft Passau und Aufsichtsratsvorsitzende Irene Hilz.
Foto 2:
Die sozialen Kontakte sind entscheidend, ob das "Nein" zur Droge gelingt. Freiwillige aus dem Publikum versuchen auf je 2 Fingern den Meterstab auf den Boden zu legen: macht einer nicht mit, glückt das Vorhaben nicht.