Der Beruf der ‚Sozialen Arbeit‘ ist vielfältig, aber nur für die geeignet, die wirklich gerne mit Menschen arbeiten", weiß Josef Bauer (Geschäftsführender Vorstand) im Kreis-Caritasverband Freyung-Grafenau. "Da braucht es schon Problemlöser und - ein Stück weit - Enthusiasten!"
Für Studenten besteht bei der Caritas FRG die Möglichkeit, begleitende Praktika an der Erziehungsberatung zu machen, aber nicht nur dort: In den über 50 Einrichtungen, Diensten und Projekten gibt es vielfältige Einsatzorte. "Der Caritasverband möchte jungen Menschen so früh wie möglich den Zugang zum sozialen Arbeitsfeld ermöglichen", so Alexandra Aulinger-Lorenz (Hauptberuflicher Vorstand). "Über die verschiedenen Praktika können die jungen Menschen in vielfältige Einsatzmöglichkeiten hineinschnuppern. Das ist auch unser Weg dem Fachkräftemangel zu begegnen."
Der Einsatz von Fachkräften der Sozialen Arbeit ist nach Ansicht aktueller Beschäfti-gungsanalysen genauso wichtig - und entsprechend krisensicher - wie der von Ingenieuren.
Die Erziehungsberatung der Caritas in Freyung betreute im vergangenen Jahr 341 Familien. Die Familien- beratungsstelle richtet sich mit ihrem Angebot an Eltern, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (bis 27 Jahre). Ebenso wie an Fachkräfte der Jugendhilfe, an Schulen und Kindergärten. "Unsere Lebenswirklichkeit in einer digitalisierten Welt ändert sich sehr, sehr schnell. Da braucht es gerade junge und motivierte Kollegen, die mit den neuen Realitäten ganz anders umgehen können", meinte die Fachgebietsleiterin der Erziehungsberatung, Aloisia Rothenwührer. "Erfahrung ist das eine. Den geschärften Blick auf die akuten Auslöser sozialer Probleme, da sind die angehenden Kollegen schon sehr wichtig!"
Interview
Maria Petzi aus Elmberg (Landkreis Freyung-Grafenau)studiert an der Hochschule Landshut für angewandte Wissenschaften Soziale Arbeit, mit dem Schwerpunkt "Kinder- und Jugendhilfe". Vor dem Semesterpraktikum an der Caritas Erziehungsberatung absolvierte Petzi ein
90 Stunden-Praktikum an der der Jugendhilfeeinrichtung "St. Vito" in Schönberg.
Frau Petzi, Studenten haben grundsätzlich wenig Budget zur Verfügung. Warum sind Sie auf den Caritasverband FRG für Ihr Praktikum gekommen?
Grundsätzlich bin ich ein heimatverbundener Mensch. In Schönberg konnte ich mein 90 Stunden - Praktikum absolvieren. Es lag nahe, dass ich auch mein Praxissemester Verband mache. Hier kannte ich schon ein wenig die Struktur und es gab ja auch viele Möglichkeiten in den einzelnen Einrichtungen.
Beratungsarbeit ist ja jetzt grundsätzlich etwas anderes als die Arbeit bei der stationären Jugendhilfeeinrichtung. Wo wurden Sie eingesetzt?
Ich begleitete und dokumentierte Gesprächsprozesse. Das "Wie" und das "Warum". Ich war bei allen Kollegen eingebunden. Insgesamt betreute ich 15 Familiensysteme mit.
Was hat Ihnen bei der Erziehungsberatung am besten gefallen?
Es ist toll, wenn man sieht: Da verändert sich etwas. Es geht in eine gute Richtung. Persönlich fand ich die Legasthenie-Therapie am Interessantesten.
Wenn Sie Ihr Studium abgeschlossen haben, könnten Sie sich die Erziehungsberatung als erste Stelle als Sozialpädagogin vorstellen?
Ganz ehrlich: Nein. Gerade bei Scheidung & Co. braucht es Lebenserfahrung. Es gibt im sozialen Bereich so viele Einsatzgebiete. Ich kann mir für meinen Start in den Beruf wieder eine stationäre Jugendhilfe-Einrichtung vorstellen.
Frau Petzi, wir bedanken uns für das Gespräch!
Bildunterschrift:
Jederzeit wieder! (v. re.) Hauptberuflicher Vorstand Alexandra Aulinger Lorenz und Studentin Maria Petzi.
© Caritas FRG / cmg
Arbeitsplatz Caritas
Erste Schritte in den sozialen Beruf.
Erschienen am:
29.08.2018
Beschreibung