Passau | FRG. "I kann ma viel mid hoam nehma", lautete das Feedback einiger Azubis bei der Abschlussrunde der diesjährigen "Kennenlerntage", die jedes Jahr im Herbst stattfinden. Die Durchführung dieser Mehrtagesfahrt ist eine Auflage der Agentur für Arbeit, die gemeinsam mit dem Europäischen Sozialfonds die Aktion Jugend & Beruf fördert.
Das Ziel dabei ist die frisch in die Ausbildung gestarteten Azubis von Anfang an gut in die bestehende Gruppe zu integrieren und eine gute Beziehungsgrundlage zu Anleitern und pädagogischem Personal zu legen. Somit sollen Motivationsbedingte Abbrüche der Lehre verhindert werden. Das Ausbildungsprojekt ist seit 25 Jahren ein fester Bestandteil im Verbandsportfolio des Kreis-Caritasverbandes Freyung-Grafenau e.V.
Dieses Jahr war das Ziel der Kennlerntage die Dreiflüssestadt Passau. Die Auszubildenden erwartete ein abwechslungsreiches Programm, das von Iris Flattenhutter vom kirchlichen Jugendbüro in Freyung und von Katharina Werner von der Passauer Christlichen Arbeiter Jugend (CAJ) geplant und durchgeführt wurde. Die Auszubildenden beschäftigten sich im Rahmen der Workshops intensiv mit sich selbst und durften beispielsweise einen Brief mit ihren Zielen, Wünschen und Träumen an sich selbst schreiben. Wenn der Brief dann im kommenden Sommer im Briefkasten eines jeden Einzelnen liegt, wird es wohl sehr spannend sein, zu lesen was sie sich ein paar Monate zuvor sehnlichst wünschten und was davon Wirklichkeit geworden ist. Außerdem wurden die Themen Stress und Kommunikation behandelt. Sehr lustig und turbulent waren die diversen Spiele, die dem Zusammenwachsen als Team dienten.
Um zwischen den anstrengenden Workshops auch mal entspannen zu können, hatten die Organisatorinnen besondere Schmankerl vorbereitet. So ging es zuerst einmal zum Langleben-Hof auf der Ries. Das ehemalige Wohnhaus der Englischen Fräulein wurde vor gut 10 Jahren zu einem alternativen Wohn- und Arbeitsprojekt für Menschen mit Beeinträchtigungen umfunktioniert: Mit Produkten aus der selbstangebauten - nach höchsten deutschen Bio-Ansprüchen - zertifizierten Aronia-Beere verwirklicht der Träger hier ein alternatives Konzept für Wohnen - Arbeiten - Leben. Die AJB-Azubis verfolgten nach der Hofführung, gespannt die einzelnen Unternehmensvideos, wie sich aus der Idee des Stiftungsvaters Johannes Dorn, ein Unternehmen mit europaweiter Bedeutung entwickeln konnte. Besonders beeindruckt zeigten sich die Auszubildenden auch von der Führung der Dom-Bauhütte, die einen Blick hinter die Kulissen des Doms zu Passau gewährte. Als Abschluss der vier Tage besuchten die Azubis noch den Exit-Room in der Passauer Altstadt, bei dem es diverse Rätsel zu lösen galt.
Kontakt:
Barbara Wolf (Fachgebietsleitung Caritas Zentrum für Arbeit & Beschäftigung)
Tel. 08551 916 588 - 0
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Bildunterschrift (c) Caritas FRG | Claudia M. Grimsmann:
Foto 1 + Teaser:
Die Azubis bekamen nach der Führung durch Arbeits- und Betreuungswelt noch viel Information rund um den "Langlebenhof": Natürlich mit Verkostung von Limo und Saft. Hinten Mitte: Geschäftsführer Viktor Merklinger, re. daneben AJB-Chefin Barbara Wolf.
Foto 2:
Geschäftsführer Viktor Merklinger führte die AJB durch die Gebäude und die umliegende Aroinia -Plantage des Langleben-Hofs.
Foto 3:
Sehr unscheinbar, dabei aber schmackhaft und sehr widerstandsfähig: Die Aronia-Beere gilt als gesunder "Power-Food" der nordamerikanischen Indianer. Die Produkte werden auch in moderner Medizin als Nahrungsergänzung eingesetzt, etwa bei Chemopatienten.