FRG | "Wir sehen das auch bei unser Kinder- und Jugendstiftung", weiß Alexandra Aulinger-Lorenz (Caritas Vorständin). "Auch hier geht es immer häufiger um die akute Unterstützung mit Dingen des alltäglichen Lebens. Diese Soforthilfen sind nicht nur in den Familien nötig, auch unsere älteren Landkreisbürger kommen oft nicht mehr mit ihrer Rente zurecht." Durch Initiative von Renate Cerny (Seniorenbeauftragte der Stadt Waldkirchen, Mitglied des Aufsichtsrats im Kreis-Caritasverband) wurde nun der Kontakt zum niederbayerischen Büro der Seniorenhilfe Lichtblick e.V. hergestellt. Durch deren erfolgreiche Spendenakquise - gerade in den bayerischen Metropolregionen - können hier Menschen unterstützt werden, deren Rente für etwa die Anschaffung einer neuen Waschmaschine oder Brille einfach nicht reicht. Angelika Färber vom Deggendorfer Lichtblick-Büro: "Wir haben im Nachbarlandkreis einer Mutter von 11 Kindern akut helfen: Sie hat eine Mini-Rente. Und auch die Kinder konnten sie in dem Fall nicht bitten." Ein großes Problem: Gerade ältere Menschen scheuen sich davor, um Hilfe zu bitten. Zugeben zu müssen, dass die Rente hinten und vorne nicht reicht - trotz lebenslanger Arbeit. Den Leitungen der allgemeinen Sozial-, Schuldner- und Insolvenzberatung, des Betreuungsvereins und der Sozialstationen präsentierte die Leiterin des Lichtblick-Büros ihre Handlungsfelder in Niederbayern: Von den Voraussetzungen für die Antragstellung bis hin zur Freizeitgestaltung. Die Seniorenhilfe gewährt Gutscheine oder trägt die Kosten für notwendige Neuanschaffungen oder Zuzahlung von Hilfsmitteln wie Sauerstoffgeräte.
Im Landkreis FRG werden seit letztem Jahr an bedürftige Seniorinnen und Senioren, die sich bei Lichtblick gemeldet haben, Pakete mit Lebensmitteln, Kaffee und Hygieneartikeln verteilt. "Dabei handelt es sich aber um keine abgelaufene Ware", betonte Färber. Die Caritas will beim Ausfüllen der Lichtblick-Anträge helfen. Deren Informationsmaterial über die ambulante Pflege verteilen. Auch auf die Internetseite der Lichtblick Seniorenhilfe e. V. wird auf caritas-frg.de/pflege verlinkt.
Die Armutssituation im Alter wird sich in Zukunft noch verschärfen. Denn: Frauen der sogenannten "Babyboomer"-Generationen kommen bald ins Rentenalter. Sie tragen in Zukunft ein noch höheres Risiko von Altersarmut. "Das sage ich immer wieder bei den jungen Frauen: Schaut, dass ihr euch fürs Alter absichert!", so Renate Cerny, "Eine Ehe schützt im Alter nicht. Sorgt vor!"
Foto: (c) cmg| Caritas FRG. Tauschten sich aus: (v.li.) Alexandra Aulinger-Lorenz (Vorständin Caritas), Vera Selwitschka (Pflegedienstleitung Grafenau), Angelika Färber (LichtBlick Seniorenhilfe e.V.), Alexander Schnelzer (Pflegedienstleitung Waldkirchen), Anna-Sophie Haidn (Fachgebietsleitung Betreuungsverein), Renate Cerny (Aufsichtsrätin Caritas) und Josef Kreipl (Sozial-, Schuldner- und Insolvenzberatung).
Informationen zum Deggendorfer Büro LichtBlick e.V. finden Sie auch hier.