Waldkirchen | FRG. Normalerweise begrüßt fröhliches Stimmengewirr den Besucher bereits vor der Tür des jeweiligen Veranstaltungsorts. Doch in diesem Jahr war alles anders: Zuerst wurde bei der Akkreditierung die "3-G-Regel" abgefragt, bevor sich an einen der Plätze der weit auseinander stehenden Tische im Waldkirchner Bürgerhaus gesetzt werden konnte. Dann hieß es erst: "Maske ab".
Im April 2019 haben sich die Leitungen aller im FRG aktiven Seniorenclubs zur Jahresversammlung treffen können. Dann kam die Pandemie und machte das jährliche Treffen der über 40 Seniorenclubs unmöglich. In diesen zwei Jahren hat sich für das einzige Senioren-Netzwerk dieser Art in Ostbayern wurde bereits 1973 unter Trägerschaft der Kreis-Caritas ins Leben gerufen und gibt seither den ehrenamtlich getragene Plattform für Seniorenclubs - auch für nicht an die Caritas gebundene.
Alles hat seine Zeit!
"Nach 25 Jahren", eröffnete Vorsitzende Maria Kapsner die Versammlung, "richte ich mein Wort wohl zum letzten Mal in dieser Funktion an Euch. ‚Es hat alles seine Zeit‘. So schön hat Monsignore Ebner uns in seinen Worten eingestimmt. Aber jetzt sage ich auch: Auf zu neuen Ufern!" Und an Helga Weißenbacher gewandt: "Und bei meiner ‚seelischen und geistigen Stütze‘ hier in der Arbeitsgemeinschaft möchte ich mich noch einmal für die vielen Jahre explizit bedanken!"
Wann geht´s wieder richtig los!
Viel Lob und Anerkennung gab es auch in den Grußworten der vielen Ehrengäste. Stellv. Landrätin unterstrich besonders die Verbindung von der regionalen Politik und dem Ehrenamt in der Altenhilfe. "Das funktioniert nur, wenn sich Frauen und Männer über die Jahre hinweg so engagiert einsetzen." Waldkirchens Bürgermeister Heinz Pollak betonte die Bedeutung des Netzwerks für die Würde und Wertschätzung älterer Menschen in der Gesellschaft: "Dieses Engagement scheint bei uns im Landkreis ungleich höher zu sein." Und an das Team um Maria Kapsner gerichtet. "Sie sind für uns ein hervorragende Ideenstütze!", bedankte sich der Rahhauschef. Anna Mitterdorfer als Seniorenbeauftragte des Landkreises verwies auf die große Herausforderung in der Seniorenhilfe seit der Pandemie: "Seniorinnen und Senioren waren die Verlierer in dieser Zeit. Die wohl an mich gestellte Frage aus den 25 Kommunen: Wann kann es wieder losgehen!"
Die Lockdowns und die aktuellen Bestimmungen bringen die Seniorenarbeit in den Altenclubs bis auf fast zum Erliegen. Gemeinsame Treffen sind immer noch schwierig: Es fehlen geeignete Räume und manche Hygienekonzepte dort verhindern den lebendigen sozialen Kontakt bei der Durchführung von Altenclub-Nachmittagen. Auch die Arbeit des LRA-Referats von Christian Fiebig (Leitung Koordinationsbüro für Senioreninnen und Senioren) musste seine Projekte entsprechend auf später verschieben: "Wir wollten gemeinsam mit KEB, Caritas und der VHS eine Qualifizierungs-Aktion in Leben rufen: Für Menschen über 65 zum sicheren Umgang mit Internet, Computer und Smartphones ist geplant", informierte der Senioren-Koordinator. "Wir wollen das Projekt nun für das Frühjahr 2022 voranbringen!". Vom Sozialreferat bekundete Manfred Kellhammer die weiterhin die finanzielle Unterstützung der Seniorenclub-Aktivitäten. Die wurden allerdings in den vergangenen Monaten - aus den vorgenannten Gründen -nicht abgerufen. Auch das Seelsorge-Referat im Bistum Passau blickte auf wirklich schwieriges Jahr zurück. Regina Roßmadl stellte aber für diesen Herbst einige Senioren-Veranstaltungen vor, die schon wieder abgehalten werden können.
Den Rechenschafts- und Rechnungsberichten aus den beiden Berichtsjahren, schlossen sich die Wahlen zur Vorstandschaft an:
Mit der Amtsniederlegung von Maria Kapsner, die der Arge über 25 Jahre vorstand, schied auch der Geistliche Beirat Monsignore Alfred Ebner aus. Aus gesundheitlichen Gründen stellte sich auch Schriftführerin Helga Weißenbach nicht mehr zur Wahl. Bereits 2020 hatte sie ihr Amt kommissarisch an Margarethe Aigner übertagen. Neu sind nun - einstimmig und per Akklamation gewählt, die 1. Vorsitzende Waldtraut Herbst. Ihr folgt als 2. Vorsitzende Johanna Maier nach. Stadtpfarrer Michael Nirschl bekleidet das Amt des Geistlichen Beirats und Margarete Aigner ist Schriftführerin. Alle vier Beisitzerinnen - Ilse Lichtenauer, Hedwig Blöchinger, Sonja Geier und Gisela Scherer - wurden im Amt bestätigt.
Maria Kapsner wurde zur Ehrenvorsitzenden der "Arbeitsgemeinschaft Senioren FRG" im Anschluss an den regulären Wahlvorgang bestimmt. Alexandra Aulinger-Lorenz (Hauptberuflicher Vorstand) vertrat den Kreis-Caritasverband Freyung-Grafenau e.V., der als Träger des Senioren-Netzwerks fungiert. Dem scheidenden Vorstandsteam wurden mit Blumen und gut gefüllten Brotzeitbretteln von der hauptberuflichen Vorständin "Danke!" gesagt, umrahmt von einer sehr persönlichen Laudation der Caritas-Chefin für jedes Vorstandsmitglied: "Ihr habt uns getragen!"
Nach Ehrung der verdienten Seniorenclub-Leitungen wurden die neuen verantwortlichen in den jeweiligen Seniorenclubs (SC) bekannt gegeben.
Auf Einladung des Seniorenclubs Schönbrunn a. Lusen wird die nächste Versammlung der "ARGE Senioren FRG" dort am 25. April 2022 stattfinden.
Weitere Infos: Margarete Aigner Tel. 08581 9882-110.
Fotos: © cmg | Caritas FRG.
Linke Seite der Treppe - Stellv. Landrätin Helga Weinberger, dahinter Maria Kapsner (scheidende 1. Vorsitzende) und Helga Weißenbacher (scheidende Schriftführerin).
Rechte Seite der Treppe - Christian Fiebig vom LRA Koordinationsbüro, dahinter Bürgermeister Heinz Pollak, dahinter Alexandra Aulinger-Lorenz (Hauptberuflicher Vorstand), dahinter Anna Mitterdorfer LRA-Seniorenbeauftragte.
Im Zentrum: Waldtraud Herbst (neue 1. Vorsitzende) , dahinter Schriftführerin Margarethe Aigner.
Seniorenclub-Leitungen, die bei der Jahresversammlung geehrt wurden.